Presseinformation vom 26.03.2018

Dass die Zahl der Apotheken im Saarland sinkt ist keine Neuigkeit: Seit 1997 hat die Apothekerkammer des Saarlandes Jahr für Jahr einen Rückgang zu verzeichnen – von 368 Apotheken im Jahr 1997 auf aktuell nur noch 299 Apotheken. Damit hat das Saarland innerhalb von zwanzig Jahren 20% aller Apotheken verloren. „Letztmalig gab es im Saarland im Jahr 1978 weniger als 300 Apotheken“, bilanziert Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes.

Rückgang beschleunigt sich

Verzeichneten die saarländischen Apotheken was Schließungen anbelangt in den Jahren 2013 bis 2015 eine Atempause, sind seit 2016 und insbesondere in 2018 erneut vermehrt Apothekenschließungen zu vermelden. Dazu Manfred Saar: „Es ist davon auszugehen, dass 2018 noch zahlreiche weitere Apotheken schließen werden. Erwartungsgemäß verzeichnen wir die meisten Schließungen erst zum Jahresende“.

Anpassung des Apothekenhonorars

„Dass es in den Jahren 2013 bis 2015 zu fast keinen Apothekenschließungen kam lässt sich allein mit der in 2013 erfolgten Honorarerhöhung erklären. Zum 01.01.2013 wurde erstmalig seit 2004 das Apothekenhonorar geringfügig von 8,10 € auf 8,35 € pro Packung angehoben. Dies ist aber, wie die wieder zunehmenden Apothekenschließungen leider eindrucksvoll belegen, bei weitem nicht ausreichend gewesen“, so Manfred Saar. „Diese geringfügige Honorarerhöhung hat uns nur eine kleine Atempause verschafft!“.

Stiegen von 2004 bis 2017 die Einnahmen der Gesetzlichen Krankenkassen um 61,4% und die in Apotheken gezahlten Tariflöhne um 25,7%, betrug demgegenüber der Honorarzuwachs der Apotheken nur 13,8%. Dazu Manfred Saar: „Dass immer mehr Apotheken aufgeben müssen ist bei diesen Zahlen nicht verwunderlich. Ohne Inflationsausgleich werden die wirtschaftlichen Grundlagen der Apotheken immer mehr ausgedünnt. Wenn die Politik Apotheken in der Fläche wirklich erhalten will, muss es endlich zu einer substantiellen und vor allem fortlaufenden Honorarerhöhung  kommen!“.

Flächendeckende Versorgung bleibt gesichert, aber …

Der Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes legt Wert darauf, dass ungeachtet der rückläufigen Zahlen die flächendeckende, wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln noch gesichert ist, „aber die Luft für die Apotheken vor Ort und damit für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln dünner wird“.

Die Apothekerkammer des Saarlandes fordert daher eine substantielle und fortlaufende Honorarerhöhung für Apotheken. „Das ist das Gebot der Stunde für die Politik, wenn wir auch zukünftig Personen wohnortnah und binnen weniger Stunden mit den für sie erforderlichen Arzneimitteln versorgen wollen. Nur eine wohnortnahe Arzneimittelversorgung sichert eine qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln, dies gerade in Zeiten des demografischen Wandels“, so Manfred Saar.

gez.
Manfred Saar
(Präsident)